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FPÖ – Kaniak stellt Sechs-Punkte-Plan zur Lösung des medizinischen Personalmangels vor

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Der frei­heit­li­che Gesund­heits­spre­cher und Vor­sit­zen­de des par­la­men­ta­ri­schen Gesund­heits­aus­schus­ses NAbg. Mag. Ger­hard Kani­ak leg­te in einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz mit FPÖ-Gene­ral­se­kre­tär NAbg. Chris­ti­an Hafen­ecker, MA die Pro­ble­me der schwarz-grü­nen Gesund­heits­po­li­tik dar. So sei­en laut Kani­ak alle Initia­ti­ven und Pro­zes­se im Gesund­heits­be­reich aus der ÖVP-FPÖ Regie­rung ein­fach lie­gen gelas­sen wor­den, wor­un­ter das öster­rei­chi­sche Gesund­heits­sys­tem bis heu­te nach­hal­tig gelit­ten habe.

Gera­de im Spi­tals­be­reich haben sich seit 2012 mit der Ein­füh­rung der EU-Arbeits­zeit­richt­li­ne die Bedin­gun­gen für Ärz­te und Per­so­nal zum Nega­ti­ven gewen­det, die Coro­na-Kri­se und der Umgang der Regie­rung mit den Spi­tals­mit­ar­bei­tern hat dann noch ihr Übri­ges dazu getan, dass eine Kün­di­gungs­wel­le folg­te, Pfle­ge­kräf­te in ande­re Beru­fe aus­wan­der­ten und vie­le älte­re Per­so­nen in die Pen­si­on dräng­ten“, so Kaniak.

FPÖ- Gesund­heits­spre­cher, Vor­sit­zen­der des par­la­men­ta­ri­schen Gesund­heits­aus­schus­ses und Bezirks­par­tei­ob­mann von Vöck­la­bruck NAbg. Mag. Ger­hard Kani­ak FOTO: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

Laut Kani­ak wür­den sich die Pro­ble­me in drei Berei­che ein­tei­len las­sen: Per­so­nal­man­gel, die Leis­tungs­ebe­ne sowie in Kom­ple­xi­tät von Finan­zie­rung und Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz: „Im Bereich Per­so­nal müs­sen die beruf­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen geän­dert und die struk­tu­rel­len Pro­ble­me gelöst wer­den. Dazu müss­te für eine ordent­li­che Per­so­nal­pla­nung der öster­rei­chi­sche Struk­tur­plan Gesund­heit eva­lu­iert wer­den, eben­so wie die regio­na­len Struk­tur­plä­ne. Aber auch die über­bor­den­de Doku­men­ta­ti­ons­pflicht und büro­kra­ti­sche Dau­er­be­las­tun­gen ver­schär­fen die Situa­ti­on. Betref­fend der Arbeits­zei­ten braucht es mehr Pla­nungs­si­cher­heit für die Beschäf­tig­ten mit ver­bes­ser­ter Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie“, erklär­te Kaniak.

Der Pen­sio­nie­rungs­wel­le könn­te man kurz­fris­tig durch Anrei­ze zur Wei­ter­be­schäf­ti­gung und einer tem­po­rä­ren Auf­he­bung der Alters­gren­ze für Kas­sen­ärz­te ent­ge­gen­wir­ken. Beson­ders rasch wäre auch eine Inte­gra­ti­on der Wahl­ärz­te in das öffent­li­che Gesund­heits­sys­tem mit einer Mög­lich­keit der „Dop­pel­tä­tig­keit“ als Wahl- und Kas­sen­arzt wirksam.

Mit­tel­fris­tig kön­nen bun­des­weit ein­heit­li­che Sti­pen­di­en für Medi­zin­stu­den­ten eine Lösung sein, durch die sich jun­ge Ärz­te zur Annah­me einer Kas­sen- oder Spi­tals­stel­le ver­pflich­ten. Ange­pass­te Aus­bil­dungs­ka­pa­zi­tä­ten bei den Fach­ärz­ten und Anrei­ze für Man­gel­fä­cher und ein Fach­arzt für All­ge­mein- und Fami­li­en­me­di­zin stel­len wei­te­re rich­ti­ge Schrit­te dar“, führ­te Kani­ak wei­ter aus.

Die struk­tu­rel­le und per­so­nel­le Leis­tungs­ebe­ne bezie­he sich auf den Umstand, dass das öster­rei­chi­sche Gesund­heits­we­sen in den letz­ten Jah­ren immer spi­tals­las­ti­ger gewor­den sei.

Die Zahl der Pri­mär­ver­sor­gungs­zen­tren, die für Ent­las­tung sor­gen könn­ten, ist aber noch immer weit davon ent­fernt, Kapa­zi­tä­ten aus den Spi­tä­lern über­neh­men zu kön­nen, zudem kommt ein schwin­den­der Anteil an kas­sen­ärzt­li­chen Ordi­na­tio­nen. Es bedarf aber auch einer Aus­wei­tung und Auf­wer­tung der Kom­pe­ten­zen aller Gesund­heits­be­ru­fe, um eine grö­ße­re Akzep­tanz zu schaf­fen und um eine Ent­las­tung der jewei­li­gen höher­wer­ti­gen Beru­fe zu schaf­fen“, beton­te der FPÖ-Gesund­heits­spre­cher und wei­ter: „Wir benö­ti­gen auch eine Len­kung der Pati­en­ten­strö­me in die rich­ti­ge Rich­tung, näm­lich in die Gesund­heits­ver­sor­gung vor Ort in den nie­der­ge­las­se­nen Bereich, um eben die Spi­tä­ler zu entlasten.“

Der Ver­such einer Len­kung der Finan­zie­rung des Gesund­heits­sys­tems sei in den letz­ten Jah­ren über die Lan­des­ziel­steue­rung und 15a-Ver­ein­ba­rung mit mäßi­gem Erfolg unter­nom­men wor­den. Für eine effi­zi­en­te Mit­tel­ver­wen­dung und Len­kung der Pati­en­ten­strö­me bedür­fe es einer Ver­knüp­fung der Finan­zie­rung und der Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz. „Durch die föde­ra­len Struk­tu­ren erscheint das aber fast unmög­lich zu sein. Aber nur eine Finan­zie­rung aus einer Hand wäre lang­fris­tig die effi­zi­en­tes­te Mög­lich­keit, die Steu­er­bar­keit des Gesund­heits­sys­tems her­zu­stel­len und die vor­han­de­nen Mit­tel best­mög­lich einzusetzen.“

Kani­ak zieht aus sei­nen Aus­füh­run­gen einen Sechs-Punk­te-Plan, bestehend aus: Eva­lu­ie­rung des Per­so­nal­be­darfs auf allen Ebe­nen, finan­zi­el­ler Fair­ness mit Prä­mi­en und Über­stun­den­ab­gel­tun­gen, einer Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung und Kom­pe­tenz­er­wei­te­rung, einer Wei­ter­be­schäf­ti­gung älte­rer Ärz­te und erwei­ter­ter Aus­bil­dung, dem Sti­pen­di­en­mo­dell und schluss­end­lich einer Ein­bin­dung der Wahl­ärz­te in das Kas­sen­sys­tem mit der Auf­he­bung des Doppelbeschäftigungsverbotes.

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