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Das Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck ist das einzige ERAS® – zertifizierte Krankenhaus in Österreich

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Im Salz­kam­mer­gut Kli­ni­kum Vöck­la­bruck wer­den Pati­en­tIn­nen mit Ope­ra­tio­nen an Leber, Bauch­spei­chel­drü­se und an den Gal­len­we­gen seit rund einem Jahr nach den Richt­li­ni­en der inter­na­tio­nal renom­mier­ten ERAS®Society behan­delt. Vor Kur­zem wur­de das Kli­ni­kum dafür als das ers­te und ein­zi­ge Kran­ken­haus Öster­reichs mit dem ERAS®-Zertifikat ausgezeichnet. 

ERAS® (Enhan­ced Reco­very After Sur­ge­ry) ist ein Behand­lungs­kon­zept, das die Gene­sung nach einem ope­ra­ti­ven Ein­griff beschleu­nigt und ver­sucht, die Selbst­stän­dig­keit der Pati­en­tIn­nen wäh­rend die­ser Zeit weit­ge­hend zu erhalten.

Durch eine opti­ma­le Kom­bi­na­ti­on von medi­zi­ni­schen, pfle­ge­ri­schen und the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men sowie einer naht­lo­sen Beglei­tung der Pati­en­tIn­nen, wird der Hei­lungs­pro­zess signi­fi­kant beschleu­nigt. „In unse­rem Kli­ni­kum ist die sta­tio­nä­re Auf­ent­halts­dau­er nach einer Leber- oder Bauch­spei­chel­drü­sen­ope­ra­ti­on deut­lich gesun­ken. Im Ver­gleich zu ande­ren Kran­ken­häu­sern dau­ert sie bei uns vor allem in der Leber­chir­ur­gie im Mit­tel mit fünf Tagen nur halb so lan­ge“, ver­weist Prim. Priv.-Doz. Dr. Ste­fan Stätt­ner, der Lei­ter der Abtei­lung für Chir­ur­gie am SK Vöck­la­bruck und SK Gmun­den auf die erfolg­rei­che Umset­zung des Kon­zep­tes. Auch die Kom­pli­ka­ti­ons­ra­ten sind bei ERAS®-betreuten Pati­en­tIn­nen geringer.

Die Gene­sung beginnt vor dem Eingriff

Das ERAS®-Konzept greift die Erkennt­nis auf, dass der Erho­lungs­pro­zess nach einer Ope­ra­ti­on bereits mit einer ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tung vor der Ope­ra­ti­on beginnt. Die Pati­en­tIn­nen wer­den schon früh aktiv in den Pro­zess mit­ein­be­zo­gen und kön­nen im Vor­feld geplan­ter chir­ur­gi­scher Ein­grif­fe einen wesent­li­chen Bei­trag zu einem bes­se­ren The­ra­pie­er­geb­nis leis­ten. „Die Ver­bes­se­rung der Fit­ness und des Ernäh­rungs­zu­stan­des vor einer Ope­ra­ti­on sowie ein gestärk­tes psy­chi­sches Gleich­ge­wicht füh­ren nach­weis­lich zu weni­ger Kom­pli­ka­tio­nen nach einer Ope­ra­ti­on, ver­rin­gern das Schmerz­emp­fin­den und ermög­li­chen eine rasche­re Wie­der­auf­nah­me der gewohn­ten täg­li­chen Akti­vi­tä­ten“, so Prim. Ste­fan Stättner.

Gro­ße Freu­de beim ERAS®-Kernteam über die Zer­ti­fi­zie­rung (v.l.n.r.: Diä­to­lo­gin Danie­la Luger, BSc. MSc.; ERAS®-Nurse Danie­la Rap­pold, BScN.; Chir­urg OA Priv.-Doz. Dr. Flo­ri­an Pri­ma­vesi; Lei­ter der Chir­ur­gie am SK Vöck­la­bruck und SK Gmun­den Prim. Priv.-Doz. Dr. Ste­fan Stätt­ner; Phy­sio­the­ra­peut Micha­el Schaus­ber­ger, BSc.)
Foto: OÖG

Ein­zi­ge ERAS®-Nurse Öster­reichs im SK Vöcklabruck

Im SK Vöck­la­bruck steht für die Umset­zung des erfolg­rei­chen Behand­lungs­kon­zepts ein inter­dis­zi­pli­nä­res ERAS®-Team aus Pfle­ge­kräf­ten, Chir­ur­g­In­nen, Diä­to­lo­gIn­nen, Phy­sio­the­ra­peu­tIn­nen, Psy­cho­on­ko­lo­gIn­nen und Anäs­the­sis­tIn­nen zur Ver­fü­gung. Alle Fäden lau­fen dabei bei Öster­reichs ein­zi­ger ERAS®-Nurse, Danie­la Rap­pold, BScN., zusam­men. „Unse­re Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten wer­den von mir lücken­los wäh­rend des gesam­ten Pro­zes­ses beglei­tet. Begin­nend bei der ambu­lan­ten Unter­su­chung, über den sta­tio­nä­ren Auf­ent­halt bis nach der Ent­las­sung. Ich koor­di­nie­re u.a. ihre Ter­mi­ne, wodurch ein effi­zi­en­ter Behand­lungs­ab­lauf gewähr­leis­tet wird und ich rufe nach der Ent­las­sung zu Hau­se an, um  mich nach dem Befin­den zu erkun­di­gen. Ein wich­ti­ger Aspekt mei­ner Tätig­keit ist auch die Ver­mitt­lung von fach­pfle­ge­ri­schem Wis­sen an die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten sowie an die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen auf den Sta­tio­nen unse­res Hau­ses“, erklärt die Pfle­ge­ex­per­tin Danie­la Rappold.

Stren­ge Auf­la­gen für Zertifizierung

Der Zer­ti­fi­zie­rung durch die ERAS®Society am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ham­burg-Eppen­dorf geht eine ein­jäh­ri­ge Imple­men­tie­rungs­pha­se vor­aus. Die Aus­zeich­nung wird nur an Kran­ken­häu­ser ver­lie­hen, die sich nach­weis­lich an die stren­gen stan­dar­di­sier­ten und inter­na­tio­na­len Vor­ga­ben halten.Eine davon ist, dass die Ope­ra­tio­nen mini­mal­in­va­siv, also nur durch klei­ne Haut­schnit­te, mög­lichst scho­nend durch­ge­führt wer­den sollten.

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