Kapellmeister Klaus Pesendorfer ‚zelebrierte‘ mit Gerti Rohrhofer, die gekonnt durch das Programm führte, sein 50-igstes Konzert mit dem Musikverein Ohlsdorf am vergangenen Samstag, 9. April, im MEZZO in Ohlsdorf.
Und eines gleich vorweg: es zählte zu den anspruchsvollsten und besten Konzerten des Vereines der letzten Jahre!
Nach ‚Salve Imperator‘ , dem bekannten Marsch von Julius Fucik wurde die, vor allem das Holzregister fordernde, Ouvertüre zur ‚Italienerin in Algier‘ von Gioaccino Rossini präsentiert: Die, aufgrund des hohen Tempos, äußerst schwierigen Passagen wurden von dem Solistenensemble Elisabeth Hochmeier (Oboe), Marietta Reisenberger (Flöte) sowie Herbert Peiskammer (Fagott) bravourös gemeistert.
‚Mystic River – die Geschichte der Traun‘ ist eine Neukomposition von Thomas Doss: dieses beeindruckende Werk samt Visualisierung und – als Besonderheit mit Kindersingstimme (sehr überzeugend Hanna Aumayr bei ihrem ersten Auftritt überhaupt) zeigt die Besonderheiten ‚unseres Flusses‘ von der Quelle bis zur Mündung in die Donau; Anlehnungen an Bruckners 3. Symphony sind vom Komponisten gewollt und unterstreichen vor allem im grandiosen Finale die hervorragenden Klangeigenschaften der Blasmusik.
Franco Cesarini’s viersätzige Suite ‚Hucklberry Finn‘ entführte die Konzertbesucher in die amerikanischen Südstaaten; vor allem im schwungvollen vierten Satz unterstrich das hohe Blech sein Können;
‚Music‘ – die weltberühmte Hymne an die Musik von John Miles gehört bereits zum Standard-Repertoire vieler Interpreten ab Pop, Klassik, oder, wie im diesen Fall, dem Musikverein Ohlsdorf.
Mit der Filmmusik zum Disney-Klassiker ‚Das Dschungelbuch‘ entdeckte Klaus Pesendorfer ein sehr gelungenes Arrangement: man sah quasi Balu den Bären mit Mowgli im Dschungel tanzen – wer kennt nicht den bereits zum Schlager gewordenen Song: Probier‘s mal mit Gemütlichkeit (Solotrompete Michael Putz) – und im Finale (King Louis Song: Ich bin der König im Affenstall) legte dann das Trompetenregister richtig los.
Mit Amapola (Standard von Jose Maria Lacalle) und Happy Spain – mit einer Showeinlage von ‚Mexikaner‘ Helmut Pöll verabschiedete sich der Musikverein von einem Publikum, dass das Mezzo bis zum letzten Platz füllte und die Leistungen mit ‚standing Ovations‘ honorierte.
Fotos: Walter Pesendorfer