Am 10. September retteten die Feuerwehr Altmünster und die Tierrettung einen Uhu aus einem Kamin. Heute konnte der Greifvogel nach intensiver Pflege gesund in die Freiheit entlassen werden.
Der Uhu, von Wildtierexpertin Gabi Kaar liebevoll „Bruchpilot“ genannt, hatte Glück im Unglück. Zwei Tage lang war er im Kamin gefangen, bevor Helfer ihn befreiten. Anschließend wurde er in die Wildtierstation Aurachtal gebracht. Das ergab sich aus dem Verwesungsgrad der Beute (Igel) die er noch in den Krallen hatte und nicht losließ. Bei Fam. Kaar erhielt er medizinische Versorgung, Ruhe und Training für die Rückkehr in die Natur.
„Als er zu mir kam, war er voller Ruß. Er reinigte sich selbst im Regen und im Vogelbad der Voliere“, schildert Kaar. Das Tier zeigte erstaunliche Selbstheilungskräfte. Dennoch war er durch den Sturz stark geschwächt. Überdehnte Muskeln und Sehnen machten eine wochenlange Erholung notwendig.
Die Entscheidung zur Freilassung wurde gemeinsam mit dem Naturschutzbund, einem Jagdleiter und dem örtlichen Jäger getroffen. Am Samstag, den 3. Oktober, war es so weit. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der imposante Vogel am Gmundnerberg in Altmünster freigelassen.
Unterstützt wurde Kaar dabei von Greifvogelexperte Oliver Hingsamer. Mit geübtem Griff fing er den Uhu in der Voliere, legte ihn in eine Transportbox und brachte ihn sicher an den Freilassungsort. Dort breitete „Bruchpilot“ die Flügel aus und erhob sich majestätisch in die Lüfte. Für die Anwesenden war es ein bewegender Augenblick, ein Schauspiel, das Natur in ihrer ganzen Kraft zeigte.
Doch hinter dem Erfolg verbirgt sich ein ernstes Problem. „Die Pflege hat mich rund 500 Euro gekostet, die ich privat zahlen musste“, erklärt Kaar. Ihre Wildtierstation in Reindlmühl steht vor finanziellen Schwierigkeiten. Derzeit können keine weiteren Tiere aufgenommen werden. „Ich muss sogar Igel abweisen, weil die Mittel fehlen“, betont die Tierschützerin.
Die Station, als Verein geführt, erhält keine öffentliche Förderung. Sie lebt ausschließlich von Spenden. Infolgedessen ist jede Hilfe von Tierfreunden entscheidend, um solche Rettungseinsätze auch künftig möglich zu machen.
Die Geschichte von „Bruchpilot“ zeigt, wie viel Engagement hinter einer erfolgreichen Tierrettung steckt. Gleichzeitig verdeutlicht sie die Notwendigkeit, Einrichtungen wie die Wildtierstation Aurachtal finanziell zu unterstützen. So ist man über jede finanzielle Zuwendung äußerst dankbar.
Spendenkonto: IBAN AT09 1506 0001 7120 4746
