Gegen die Bulls wurde zwar endlich ein Sieg eingefahren, schwerer wiegt aber, dass der Viertelfinal-Heimvorteil gegen die Gunners endgültig verloren ist. Für eine Mannschaft, die 2013 nur einen Auswärtssieg feiern konnte (vor 2 Monaten beim Tabellenletzten Traiskirchen), nicht unbedingt die beste Nachricht.
Die Teilnehmerliste für die Snickers®-Play-Offs 2013 der ADMIRAL Basketball Bundesliga ist vollständig: Im “Endspiel” um den achten und letzten Viertelfinalplatz behalten die Raiffeisen Fürstenfeld Panthers beim UBSC Raiffeisen Graz die Oberhand und holen sich damit das Ticket für die Postseason. In einem spannenden Derby sind die Hausherren unter anderem auch an ihren Nerven gescheitert, 4 von 12 vom Freiwurf sind in einem solchen Spiel einfach zu wenig.
Ihren Gegner kennen die Oststeirer übrigens noch nicht, denn im Spitzenspiel des Tages können sich die Xion Dukes Klosterneuburg beim BC Zepter Vienna praktisch in letzter Sekunde mit 73:71 durchsetzen und wahren damit ihre Chance, die Bundeshauptstädter in der letzten Runde noch vom Platz an der Sonne zu verdrängen.
Fotos: Kochem
Mit der Entscheidung um Rang 1 haben die ece bulls Kapfenberg nur mehr indirekt zu tun, da sie die Wiener am nächsten Sonntag schlagen müssten, um den Dukes zu helfen. Die eigenen Chancen mussten die Bullen hingegen heute mit einer Niederlage bei den Allianz Swans Gmunden begraben, die erstmals seit dem 24. Februar wieder als Sieger vom Platz gingen. In der Tabelle gibt es damit einen Spieltag vor dem Ende der Hauptrunde nur mehr zwei Fragezeichen: Das ganz oben zwischen BC und Dukes und das ganz unten zwischen Chin Min Dragons St. Pölten und Arkadia Traiskirchen Lions. Dieser Kampf um die rote Laterne wird im direkten Duell entschieden.
Da sich auf den Rängen drei bis acht nichts mehr verändern kann, stehen auch zwei der vier Viertelfinalpaarungen nun fest: Die Bulls (#3) treffen auf die Knights (#6) und die Gunners (#4) auf die Swans (#5). Neben den Fürstenfeldern (#8) wartet auch der WBC Raiffeisen Wels (#7) noch auf seinen Gegner.
Allianz Swans Gmunden vs. ece bulls Kapfenberg
88:75 (67:56, 36:45, 19:22)
Die Gäste reisen ohne den erkrankten Deteri Mayes an – und bringen mit Giovonne Woods, Armin Woschank, Joey Shaw, Mark Sanchez und Hermann Opoku eine eher unerwartete Startformation, unter anderem beobachten Quentin Pryor und Demetrius Nelson das Geschehen zu Beginn nur von der Bank aus. Mit dieser taktischen Variante können die Gmundner Josh Brown, Enis Murati, Reggie Arnold, Matthias Mayer und Dan Oppland überhaupt nichts anfangen und liegen nach sechs Minuten mit zehn zurück (6:16).
Nach einer Auszeit läuft es für die Swans besser und nach 10 Minuten heißt es nur noch 19:22 aus ihrer Sicht. Das zweite Viertel beginnt für die Steirer denkbar schlecht: Zunächst verletzt sich Mark Sanchez am Knöchel und kann in weiterer Folge nicht mehr eingesetzt werden, außerdem verlieren sie ihre Führung, in der 12. Minute liegen die Hausherren voran (23:22). Kapfenberg fängt sich aber und antwortet mit einem 10:0‑Lauf zum 23:32 (14.). Die Schwäne kommen wieder auf 29:34 zurück (16.), dann bauen die Bulls ihren Vorsprung sogar auf +12 aus (30:42, 18.). Mit 9 Punkten Vorsprung für die Gäste geht es schließlich in die Kabinen.
In den zweiten Abschnitt startet Gmunden dann wie die Feuerwehr, nach genau drei Minuten sorgt Enis Murati mit einem seltenen Vierpunktespiel für die 50:48 Führung der Swans (24.). Eine Auszeit von Bulls-Coach Ante Perica bringt auch nur kurzfristig Hilfe, denn nach dem kurzzeitigen Ausgleich gelingt den Hausherren noch ein 11:0‑Lauf zum 61:50.
Diesen Vorsprung halten die Oberösterreicher bis zur letzten Viertelpause. Im Schlussabschnitt versuchen die Gäste dann alles, um den Rückstand zu verringern: Zunächst gibt es eine Zonenverteidigung, nach einer Auszeit wird auf eine gemischte Mann- und Zonenverteidigung umgestellt. Zunächst ohne Erfolg, die Swans können bis zur 35. Minute auf 76:62 erhöhen. Erst ab der 37. Minute können die Bulls wieder Hoffnung schöpfen, als sie von 65:80 auf 72:80 verkürzen. Diese Aufholjagd kommt aber zu spät, die Schwäne bringen ihren Vorsprung über die Runden und erhöhen bis zum Schluss sogar noch auf 88:75.
Stimmen zum Spiel:
Chris O’Shea, Assistant-Coach der Swans: Endlich gewonnen! Der Sieg hat uns wieder Selbstvertrauen gegeben. So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, diese Einstellung müssen wir gegen Güssing und ins Viertelfinale mitnehmen. Schön, dass das Match vorbei ist.“
Michael Schrittwieser, Geschäftsführer der Bulls: „Eine Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Wenn man eine Mannschaft so wiederbelebt, muss man in den eigenen Reihen schauen, was man falsch gemacht hat.“
beste Werfer:
D. Oppland 20, Arnold 15, Murati 13 bzw. Nelson 27, Shaw 22, Krämer 8