Pablo Neruda, der Dichter der wohl schönsten Liebesgedichte des 20. Jahrhunderts wurde am 12 Juli 1904 in Parral geboren. Er studierte Französisch und Pädagogik in Santiago de Chile und veröffentlichte 1923 sein erstes Buch, dessen Druck er selbst finanzierte. 1935 wurde er chilenischer Konsul in Spanien, wo er sich mit dem großen Dramatiker Federico Garcia Lorca befreundete.
Lorca wurde während des Bürgerkrieges von den spanischen Faschisten 1936 erschossen. Nerudas Lyrik wurde zunehmend politisch. Er wurde ein Freund von Pablo Picasso. 1938 ging er zurück nach Chile, trat in die kommunistische Partei ein und zog 1945 unter Präsident Vileda als Senator ins Parlament ein.
Am 24. April im Lehartheater (Beginn 20 Uhr):
Heinz Oliver Karbus liest Pablo Neruda, Peter WesenAuer spielt eigene Kompositionen am Klavier.
Diesen Präsidenten Vileda, der alle politischen Ideale verriet, beschimpfte er öffentlich als Lügner und Betrüger. Neruda musste im Untergrund leben und floh schließlich nach Europa, wo er durch Vermittlung von Pablo Picasso einen französischen Pass bekam. In den fünfziger Jahren durfte er zurück in seine chilenische Heimat, 1969 wird er sogar von der kommunistischen Partei als Präsidentschaftskandidat nominiert.
Neruda verzichtete aber. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Das dichterische Werk Nerudas gehört zweifellos zu den aufregendsten und ergreifendsten, die wir kennen. Seine Oden zeugen von tiefer Sehnsucht nach Humanität und Gerechtigkeit, seine Liebesgedichte treffen im wahrsten Sinne des Wortes mitten ins Herz:
Zwischen Du und Ich ging eine Türe auf, und jemand, noch ohne Gesicht, stand da und erwartete uns. Heinz Oliver Karbus und Peter WesenAuer haben mittlerweile im gesamten süddeutschen Raum ein im Wortsinn erlesenes Publikum. Für Begeisterung sorgten ihre Interpretationen von Rainer Maria Rilke, Wislawa Szymborska, Friedrich Schiller und zuletzt von Pablo Neruda. Lyrik im Dialog mit Musik auf höchstem Niveau. Ein Abend, den sie nicht vergessen werden.