Im direkten Nahbereich zum Bahnhof gibt es derzeit drei (P1, P2, P3) als Park & Ride Parkplätze gewidmete Flächen, die insgesamt Platz für 456 PKW und 100 Fahrräder bieten.
Aufgrund der stark gestiegenen Parkplatznachfrage zeigt sich derzeit ein Ausweichverhalten der Reisenden auf andere Parkflächen in der Umgebung. Insgesamt stehen in direkter Bahnhofsumgebung rund 574 PKW-Stellplätze zur Verfügung. Eine Bedarfsanalyse auf Basis einer Aufkommensschätzung 2009 und ergänzt um aktuelle Zahlen aus dem Jahr 2013 geht davon aus, dass mittel- bzw. langfristig rund 800 (+230–250) PKW-Stellplätzen notwendig wären, um den prognostizierten Bedarf zu decken und damit die Parkplätze in der Stadtgemeinde zu entlasten.
Eine Ausweitung des Parkangebotes wird aber, das zeigen die Erfahrungswerte in ähnlichen Situationen, eine weitere Ausweitung der Nachfrage nach sich ziehen, sodass neben der Schaffung zusätzlicher Parkmöglichkeiten auch Begleitmaßnahmen zu setzten sind, um die Situation für die Einwohner von Attnang-Puchheim und für die Reisenden bestmöglich zu gestalten. “Es ist daher notwendig einen Ausgleich zwischen Parkflächen in Attnang-Puchheim und der Schaffung zusätzlicher Parkangebote an den Zubringerstrecken (Salzkammergutbahn, Hausruckbahn, Westbahn) zu erzielen.”, sagt Attnang-Puchheims Bürgermeister Peter Groiß.
“Der Bahnhof Attnang-Puchheim befindet sich in einer sehr günstigen Lage. Sowohl für den individuellen, als auch für den öffentlichen Verkehr ist er oftmals Ausgangs- oder Endpunkt für Reisende bzw. Pendler aus den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck in Richtung der Ballungszentren Wels, Linz, Wien bzw. Salzburg. Teilweise auch um die ansonsten anfallenden Umsteigeverbindungen zu umgehen wird der Bahnhof Attnang-Puchheim mit seinen Direktverbindungen in die Dienst- und Studienorte vieler Menschen direkt mit dem PKW angesteuert, um erst in weiterer Folge die Fahrt im ÖV-Netz anzutreten. Dies führt zu einer angespannten Parkplatzsituation in der Stadt Attnang-Puchheim und dort insbesondere in der näheren Umgebung des Bahnhofs.”, so Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer.
Lösungsvorschläge erarbeitet
Vertreter der ÖBB, des Landes Oberösterreich und der Stadtgemeinde Attnang-Puchheim haben in enger Abstimmung Vorschläge erarbeitet, um die Parkplatzsituation zu entschärfen.
1. Schaffung zusätzlicher Park & Ride Plätze
Auf den in Abbildung 1 eingezeichneten Flächen P3 und P5 wird die Erweiterung bzw. Errichtung einer zusätzlichen Park & Ride Anlage geprüft. Nach ersten Schätzungen kann davon ausgegangen werden, dass die in Abbildung 1 eingezeichnete Fläche P5 Platz für zusätzliche 180 PKW bieten wird. Erörtert wird ein Zusammenschluss der Flächen P3 und P5 zu einer Großanlage, die dann Platz für zumindest 250 PKW bieten wird und den barrierefreien und sicheren Zugang zum neuen Bahnhofsgelände gewährleistet. Grundlage der Prüfung werden insbesondere die Anzahl der dadurch zusätzlich geschaffenen PKW-Stellplätze, die Möglichkeiten der Zu- und Abfahrt zur Anlage, sowie Fragen der Kosteneffizienz darstellen. Auf Grundlage der Ergebnisse soll eine Planungsvereinbarung zwischen Land Oberösterreich, ÖBB und Stadtgemeinde Attnang-Puchheim abgeschlossen werden.
Zusätzlich wird die Option einer zusätzlichen Parkmöglichkeit im eingezeichneten Areal P4 in einer zweiten Bauetappe geprüft.
2. Notwendige Begleitmaßnahmen
Klar ist, dass bei gleichbleibender Verkehrsentwicklung in Attnang-Puchheim der Bau zusätzlicher Parkmöglichkeiten früher oder später an Grenzen stoßen wird. Augenmerk ist daher auf eine verstärkte Vertaktung der Öffentlichen Zubringer nach Attnang-Puchheim zu legen. Hier kommt dem neuen Busterminal in Attnang-Puchheim eine herausragende Rolle zu.
Einerseits soll der Bus zusätzlich als öffentlicher Zubringer zum Bahnhof genützt werden, um damit den PKW-Andrang abzuschwächen, andererseits sind dort zusätzlich 100 Fahrradabstellplätze in Bau. In enger Abstimmung mit dem Verkehrskonzept der Stadtgemeinde Attnang-Puchheim kann dann auch die Anbindung an das Radnetz verbessert werden.
salzi.aktuell — Nachrichten vom 18.03.2014
ÖBB in die Verantwortung nehmen
Beim Lokalaugenschein traf salzi einige Attnanger Wirtschaftstreibende die allesamt unisono sagten: “Der Bahnhof Attnang-Puchheim mutiert vom hässlichen Bahnhof zum nicht kundenfreundlichen Bahnhof. Jedem Gewerbetreibenden werden ausreichend Kundenparkplätze vorgeschrieben. Nur die ÖBB geht verantwortungslos mit Ihren Kunden um. Die ÖBB gehört zur Verantwortung aufgerufen, damit Sie sich mehr um Ihre Kunden bemühen! Ihre Kunden verpassen Zugverbindungen, nur weil in Attnang-Puchheim nicht genügend Parkplätze für ÖBB Kunden zur Verfügung stehen. Ich kann nicht eine tollen Glaspalast schaffen, ohne daran zu denken, wie meine Kunden den Weg zur ÖBB finden.”, so die Wirtschaftstreibenden.
ÖBB Kunden verparken Attnang-Puchheim
Gewerbetreibende in Attnang sind verärgert, da deren Kunden keine Parkplätze mehr finden. Dauerparker Kunden der ÖBB verparken Attnang-Puchheim. Es wäre auf ÖBB Grund genügend die Möglichkeit für mehr Parkplätze zu sorgen. Im Bereich des derzeit nicht mehr genutzten Areal der Paketpostverladestelle, könnte man einen mehrspurigen Ausbau vornehmen, für eine sinnvolle Verkehrsplanung mit Ampelregelung. Das Projekt hat oberste Dringlichkeit, da dies gerade im neu entstehenden Bahnhofsvorhaben integriert und auch kurzfristig umgesetzt gehört. Und es könnten viele neue Parkplätze, für wieder zufriedene ÖBB Kunden in Attnang-Puchheim entstehen.
Wichtig wäre eine bessere und schnellere Vertaktung mit der Salzkammergutbahn als eine der wichtigsten Zubringerbahnen. Dazu müsste der Taktknoten Gmunden Hbf auf 15′/45′ Takt umgestellt werden, um dann mit minimaler Wartezeit und ev. bahnsteiggleichem Umsteigen die ICs zu erreichen. Dann würde sich einerseits die Fahrzeit von Gmunden nach Linz, Wien, Salzburg, usw. merkbar reduzieren, (=echte Konkurrenz zum Auto!) und andererseits ein Anreizt geschaffen nicht mit dem Auto nach Attnang zu fahren. Damit diese optimale Vertaktung möglich ist, müsste aber wahrscheinlich die Fahrzeit GM-Attnang um 2–3 min verkürzt werden und die Strecke etwas beschleunigt werden.
Eine weitere Ursache für die Parkplatznot in Attnang sind mit Sicherheit die fehlenden Zubringerzüge zur privaten Westbahn, welche doch um einiges günstiger ist als die ÖBB. Man sollte überlegen ob es nicht sinnvoll wäre, eine zusätzliche Zuglinie Gmunden-Vöcklabruck (ev. bis Schörfling) mit optimalen Anschlüssen zur Westbahn zur Minute 30′ einzuführen. Damit würde es die dringend benötigte Direktverbindung GM-VB geben und zusätzliche Anschlussmöglichkeiten in Attnang.