Anfang März haben zehn Männer aus Syrien und Afghanistan im Alter von 18 bis 50 Jahren eine Wohnung in Zeiling bezogen. Es handelt sich um ein Selbstversorgungsquartier, die Bewohner kaufen ein und kochen selber. Pro Erwachsenen erhalten sie am Tag 5,50€ und werden vor Ort vom Unterkunftsgeber und der Volkshilfe betreut.
Darüber hinaus ist für den Aufenthalt der Asylwerber und ein gutes Zusammenleben in der Gemeinde von großer Bedeutung, dass Kontakte geknüpft werden können, ihnen die Möglichkeit gegeben wird Deutsch zu lernen und sie ihre Zeit sinnvoll verbringen können.
„Jeder der Menschen die zu uns kommen, trägt einen Rucksack mit schrecklichen Erlebnissen des Krieges und der Verfolgung mit sich und hat eine Zeit vor sich, in der ihm um Angehörige, Freunde und die eigene Zukunft bang ist. Dass diese Situation nicht einfach ist, kann man sich vorstellen – Ablehnung und Vorurteile sind hier nicht hilfreich.“ so SP-Gemeinderätin und Netzwerk-Leiterin Katja Schimmerl aus Gampern.
Auf gute Erfahrungen aus anderen Orten aufbauend, hat sich nun auch in Gampern ein Netzwerk aus Privatpersonen, VertreterInnen der Ortschaft Zeiling, der Pfarre und der Politik gegründet. Gemeinsam will man die Kommunikation fördern, helfen Notwendiges zu organisieren und zu koordinieren und bei Problemen Ansprechpartner zu sein. Als erste Aktion wurde von der Gemeinde bereits jedem ankommenden Flüchtling ein Care-Paket mit Nahrungs- und Hygieneartikel übergeben.
Was dann jeweils aktuell gerade gebraucht wird, wird auf der Homepage und der Facebookseite der Gemeinde veröffentlicht. Auch über weitere helfende Hände freut sich das Netzwerk, um Kontaktaufnahme wird über die Gemeinde gebeten. Damit hat das Kapitel „Flüchtlingsunterbringung im Vöcklatal“ doch noch einen versöhnlichen Abschluss gefunden.
Nachdem VertreterInnen von Politik und Bevölkerung gemeinsam gegen eine Massenunterkunft demonstrierten und schließlich Erfolg hatten, wird nun ebenfalls gemeinsam an einem Strang gezogen: „Als GemeindevertreterInnen wissen wir was den Menschen zumutbar ist und was nicht. Werden berechtigte Bedenken nicht gehört und die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen gestellt, tut man auch den Flüchtlingen keinen Gefallen, da sie wieder in ein Umfeld kommen das ihnen ablehnend gegenüber steht. Ich bin froh, dass wir hier in Gampern einen anderen Weg gegangen sind und unsere Flüchtlinge nun mit offenen Armen aufgenommen wurden“ so SP-Fraktionsvorsitzender Markus Vogtenhuber.