Die Betriebsrätinnen des Bezirks Vöcklabruck trafen sich am 14. April 2016 im Kino Lenzing zu einem gemeinsamen Filmabend. Der Film „Suffragette – Taten statt Worte“ beschreibt die Geschichte der englischen Frauenbewegung, welche Anfang des 20. Jahrhunderts in Großbritannien für das Frauenwahlrecht kämpfte. „Im Film wird eindrücklich gezeigt, unter welch schwierigen Bedingungen die Frauen damals lebten. Zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten kam die totale Abhängigkeit von den Männern dazu“, beschreibt ÖGB-Regionalvorsitzende Gerlinde Reichhold-Burger die damalige Situation. Sie verweist auf die Bedeutung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts für alle. Dabei geht es ihr nicht nur um die Frauen, sondern darum, unabhängig von seiner gesellschaftlichen Position oder seiner wirtschaftlichen Stärke das gleiche Stimmrecht zu besitzen.
Die Situation hat sich seit damals in einem Punkt nicht geändert, findet Reichhold-Burger. Nur wer die Möglichkeit zur politischen Beteiligung hat, wird auch gehört und kann seine Anliegen durchsetzen. Viele der Betriebsrätinnen zeigten sich nach dem Film beeindruckt von der dargestellten Willenskraft der Frauen damals. Selbst öffentliche Missachtung und Gefängnis konnten die Kämpferinnen für mehr Demokratie und Gerechtigkeit nicht aufhalten.
Spätes Wahlrecht für Frauen überall auf der Welt
Gerlinde Reichhold-Burger verweist darauf, dass in den meisten europäischen Ländern das Frauenwahlrecht erst Mitte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt wurde. Engagierten Frauen und Männern mit Weitblick von damals ist es zu verdanken, dass heute jede und jeder gleichberechtigt wählen kann. Umso erschreckender ist es, dass nicht einmal 100 Jahre später viele Menschen in Österreich von ihrem Wahlrecht nicht Gebrauch machen.
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