Menschen mit Demenz durch Musik erreichen
(Bad Ischl, 11. Dezember 2017) „Als wir vor cirka zehn Jahren den Versuch Menschen mit Demenz im Rahmen des Alzheimerurlaubs mit Volksmusik zu erreichen starteten, hatten wir nicht mit einem so großem Erfolg gerechnet“, erinnert sich Felicitas Zehetner, Obfrau und Gründerin der MAS Alzheimerhilfe an die Anfangsjahre der Zusammenarbeit mit den Bad Goiserer GeignDischgu.
„Einige Paare tanzten nach langer Zeit zum ersten Mal wieder miteinander und der GeignDischgu war mit seiner ruhigen Art und der von ihnen geschaffenen, ungezwungenen, fröhlichen Atmosphäre und mitreißenden Musik ein wesentlicher Faktor des Erfolgs“, würdigt Zehetner die Musiker und hebt ihr ehrenamtliches Engagement besonders hervor. Die akademische Gerontologin weiß um den Wert der Musik. „Musik weckt Gefühle der Erinnerung, regt alle Sinne an und vermag Ängste abzubauen. Und die Freue ist bei allen Gästen sicht- und spürbar.“ „Auch uns Musikern fiel die Veränderung der betroffenen Gäste auf“, fasst Wilfried Kefer, Künstler des GeignDischgus ihre Motivation in Worte: „Es ist nicht nur ein Geschenk an die betroffenen Familien, ihnen stundenweise ihre schwere Zeit vergessen zu lassen, es ist auch ein Geschenk an uns selbst, mit Musik Gutes tun zu können.“
Seit nunmehr mehr als zehn Jahren spielt der GeignDischgu bei den verschiedensten Veranstaltungen der MAS Alzheimerhilfe kostenlos auf. „Fast alle Gäste tanzen, lachen, singen und haben viel Spaß, wenn wir aufgeigen. Und es werden immer viele Zugaben verlangt“, freuen sich Ernst Hillebrand, Hannes Savel, Walter Schupfer und Wilfried Kefer seitens des Goiserer Geigndischgus über die immer wieder unvergleichliche Stimmung und Atmosphäre. „Diese Abende sind immer wieder ein ganz spezieller Höhepunkt während des Alzheimerurlaubs und wahre Feste der Lebensfreude. So ist aus dem Versuch eine jahrelange Zusammenarbeit und Bereicherung vieler Veranstaltungen geworden“, will Zehetner das besondere Engagement publik machen, weil es „einzigartig ist“ und „ein leuchtendes Beispiel der Mitmenschlichkeit“ darstellt.
Foto: Hörmandinger