Das winterliche Wetter beansprucht unser Immunsystem. Eine mögliche Folge sind Erkältungen und vermehrte Grippe-Erkrankungen. Das OÖ. Rote Kreuz hat die wichtigsten Tipps, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Medizinisch fundierte Auskünfte geben Mitarbeiter der telefonischen Gesundheitsberatung 1450.
Kälte, Schnee, Regen und außergewöhnliche Temperaturschwankungen stehen an der Tagesordnung. Das der Jahreszeit entsprechende Winterwetter fordert das Immunsystem der Menschen. „Um die kommenden Tage und Wochen möglichst gesund und grippefrei zu überstehen, gibt es ein paar einfache Dinge zu beachten“, erklärt Dr. Aichinger Walter, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes. Gesundheitsexperten des Roten Kreuzes erarbeiteten fünf einfache Tipps, um die Ansteckungsgefahr mit Grippeviren zu verringern.
- Hände waschen
Besonders wichtig ist gründliches Händewaschen mit Seife und warmem Wasser, nach der Arbeit, nach der Schule, nach dem Einkaufen, vor dem Essen oder nach dem Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel oder Einrichtungen. - Mund bedecken
Beim Niesen oder Husten auf Hygiene achten: Papiertaschentücher vorhalten oder, falls nicht anders möglich, den Ärmel oder Ellenbogen. - Abstand halten
Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Personen einhalten. Auch das Händeschütteln und Begrüßungsküssen sollte während der Grippezeit eingeschränkt werden, Grippeviren übertragen sich dadurch besonders schnell. - Kranke und Gesunde trennen
Erkrankte Familienmitglieder in einem separaten Raum unterbringen. Sie sollen ausreichend Flüssigkeit wie Wasser, Saft und Suppe zu sich nehmen. Häufig stoßweises Lüften des Raumes vermindert die Virusmenge in der Luft. - Richtige Abfallentsorgung
Verwendete Masken oder Taschentücher richtig entsorgen und in verschlossenen Beuteln wegwerfen.
Frau Dr. Karin Dellinger-Müller, ärztliche Fachreferentin des Roten Kreuzes im Bezirk Vöcklabruck hält noch ein paar weitere Empfehlungen bereit: „Neben ausreichendem Schlaf hält regelmäßiges Ausdauertraining an der frischen Luft das Immunsystem in guter Funktion. Trainieren sollte man jedoch in Maßen, da Überanstrengung die Krankheitsanfälligkeit erhöht. Wer anders schwitzen möchte, kann auch gerne bei regelmäßigen Saunabesuchen dem Körper beim Entgiften helfen. Auch das entlastet das Immunsystem. Ähnliches gilt für warme Fußbäder mit Meersalz sowie für Erkältungsbäder. Gute Hausmittel sind auch Nasenspülungen, die das Austrocknen der Schleimhäute verhindern sowie eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Zink und antivirale pflanzliche Mittel wie Tees (z.B. Holunderblüten- und Lindenblütentee). Diese kann man in der Erkältungszeit auch schon vorbeugend anwenden.“
Die landläufig als „Grippe“ bezeichnete Influenza wird durch Viren übertragen. Für Menschen mit einer schwachen Immunabwehr und auch für ältere Menschen kann die Grippe unangenehm werden, manchmal sogar gefährlich. Aber auch gesunde Personen können davon für einige Zeit außer Gefecht gesetzt werden. „Diese Gefahr“, betont Amtsärztin Dr. Gerlinde Mairinger von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck, „ist wesentlich realer als jene, welche von dem in den Medien derzeit viel thematisierten Corona-Virus ausgeht.
Sämtliche Verdachtsfälle auf den Corona-Virus in Österreich wurden innerhalb von Stunden untersucht und konnten bereits entkräftet werden. Es gibt somit noch keinen einzigen bestätigten Corona-Virus-Fall in ganz Österreich. Natürlich ist der Bezirk dennoch bestens auf einen Verdachtsfall vorbereitet.“ Ein Patient, der grippale Symptome wie Husten, Fieber, Halsschmerzen oder Kurzatmigkeit verspürt und zudem zwei Wochen vorher in China gewesen sei oder Kontakt zu einem Corona-Virus-Patienten hatte, solle sich laut Dr. Mairinger folgendermaßen verhalten: „Zuhause bleiben, den Hausärztlichen Notdienst (HÄND) unter der 141 anrufen und den Fall erläutern. Es kommt ein Arzt, der eine Probe entnimmt und diese nach Wels schickt. Wels ist darauf vorbereitet und prüft innerhalb von kurzer Zeit die Probe. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Corona-Virus hier in Österreich anzustecken, sehe ich derzeit jedoch nicht als realistisch an.“
Telefonische Gesundheitsberatung 1450 – der richtige Draht
Egal ob grippale Infekte, Symptome einer echten Grippe, Halsweh, hohes Fieber oder Husten. Gesundheitliche Probleme oder plötzlich auftretende Krankheitssymptome verunsichern. Die Mitarbeiter der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 sind rund um die Uhr erreichbar. Sie geben medizinisch fundierte Auskünfte bzw. Empfehlungen und wissen, wohin sich Anrufer wenden können. Ein Beratungsgespräch dauert im Durchschnitt zehn bis 15 Minuten. Rund 13 Prozent der Anrufer können im Anschluss ihre Beschwerden selbst lindern. Die meisten Anrufe gehen zu Zeiten ein, in denen Arztpraxen normalerweise geschlossen haben. Täglich wählen rund 100 Personen die Nummer 1450.
Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 wird als gemeinsame Aufgabe der Kooperationspartner Bund, Land und Sozialversicherungsträger, darunter die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), durchgeführt. In Oberösterreich betreibt das Rote Kreuz diesen Service, wie auch den Notruf 144 oder den Hausärztlichen Notdienst (HÄND) 141.
Foto: ÖRK