Der alljährlich am 18. April Österreichweit gefeierte „Welterbetag“ fiel heuer auf den im Salzkammergut als Feiertag hochgehaltenen Karfreitag. Trotzdem war die zum Anlass organisierte Veranstaltung des Welterbes „Kulturlandschaft Hallstatt – Dachstein / Salzkammergut“ in Hallstatt gut besucht. Hochkarätige Vortragende konnten für die interessierten Bürger der Welterbe-Gemeinden gute Impulse bringen und eine produktive Diskussion anstoßen.
Erläuterung der Aktivitäten des Welterbe-Managements
Die Gastgeber Bürgermeister Axel Scheutz und Welterbemanager Bernd Paulowitz informierten im ersten Teil der Veranstaltung unter anderem über die Bedeutung des Welterbes. Der Vergleich auf Augenhöhe mit Welterbestätten auf der ganzen Welt, wie z.B. die Pyramiden in Gizeh/Ägypten oder den Tempeln von Angkor/Kambodscha darf dabei durchaus stolz machen. Auch, weil in Österreich nur 12 Welterbestätten registriert sind.
Die Gemeinden und das Management sitzen allerdings nicht nur auf dem stolzen Status, sondern arbeiten aktiv an der Bewusstseinsbildung vor Ort und nehmen positiven Einfluss auf die Gestaltung der Zukunft. Über eine der Maßnahmen wurde im ersten Teil im Detail informiert: eine Gruppe von Architekturstudierenden der TU Wien wird Ende April/Anfang Mai im Salzkammergut sein. Dabei werden von den jungen Teilnehmenden speziell die baulichen Eigenheiten des Salzkammerguts erkundet und dokumentiert.
Diskussion zum Bauen im Welterbe
Die Kulturlandschaft im Salzkammergut ist über viele Generationen von den Bewohnern geschaffen worden. Wie man den Bewohnern zukünftig Hilfestellung für Bauvorhaben leisten kann, die sich in das Gesamtbild harmonisch einfügen, war Gegenstand der etwa 2‑stündigen fruchtbaren Diskussion. Die eingeladenen Fachleute, Architektin Veronika Müller von der katholischen Privat-Universität Linz, Barbara Rankl von der Kulturabteilung des Landes OÖ, Landeskonservator von OÖ des Bundesdenkmalamtes Daniel Resch und Gregor Radinger von ICOMOS Österreich starteten mit Impulsvorträgen eine angeregte Unterhaltung mit den Bürgern der Welterbegemeinden. Im freundlichen und konstruktiven Dialog bestätigte sich die Notwendigkeit eines Leitfadens für die Bauwerber, welcher nun in Zusammenarbeit von Bevölkerung und Spezialisten realisiert werden wird und möglichst rasch praktisch nutzbar sein soll.
Positive Bilanz
Der Welterbetag in Hallstatt übertraf die Erwartungen der Gastgeber deutlich. Das Ergebnis der offenen Diskussion brachte nämlich unmittelbar umsetzbare Resultate, wie Welterbemanager Bernd Paulowitz zufrieden feststellt:
„Im Management Team sind wir das Bindeglied zwischen der Bevölkerung und den Welterbe- Institutionen wie der UNESCO, ICOMOS oder dem Bundesdenkmalamt. Das hier gesehene Interesse aus einem breit gefächerten Querschnitt der Bevölkerung zeigt einerseits, dass die Salzkammergütler sich des Privilegs, an so einem schönen Platz zu leben, sehr bewusst sind. Der konstruktive Input in die Diskussion beweist aber auch, dass man sich der Verantwortung für die Zukunft ebenso bewusst ist. Das schafft ein positives Klima, in dem sich unsere Arbeit für kommende Generationen wunderbar einfügt.“