Am 3. August 2012 ging das 10. Künstlersymposium ORTung in Strobl zu Ende. Statt eines Atelier-Rundganges wurden diesmal alle Projekte im Salon der Deutschvilla mittels Laptop und Beamer vorgestellt. Diese Präsentationsform hatte nicht nur einen organisatorischen Hintergrund, vielmehr verweist sie darauf, dass sich der Computer zu einem wichtigen Werkzeug auch in der Kunst entwickelt hat.
„Gibt es hier einen Internetanschluss?“, war beim Bezug der Ateliers die erste Frage. Das diesjährige Thema der ORTung „Besetzt“, das sich ja unter anderem auf den „arabischen Frühling“ und die Occupy-Bewegung bezieht, forderte gewissermaßen auch noch verstärkt die Recherche im weltweiten Informationsnetz.
Dass sich die „Forschung“ dann mehr und mehr vom Computer in die Realwelt Strobls und der Umgebung verlagert hat, dürfte an den zunehmend besseren Witterungsbedingungen gelegen sein. Die Bandbreite der vorgestellten Projekte ist natürlich sehr groß. Der chinesische Künstler Bo Zheng hat sich mit einem für unsere Gegend fremdartigen Wickelkleid auf seine täglichen Wanderungen begeben und so die Bevölkerung herausgefordert.
Daniel Seiple ist von der Idee eine Bank zu besetzen (oder auszurauben?!) zum Tunnelbau gekommen und von da zur Idee eines Tunnels als Skulptur. Einen besonderen Zugang zur Kopie von Hallstatt in China hat Cäcilia Brown. Sie wird in nächster Zeit in China sein und will dort den Nachbau dieses Ortes kennen lernen. Vorher hat sie natürlich das Original genauer studiert. Alle Arbeiten werden nun in den nächsten Monaten verfeinert bzw. fertig gestellt und in einem Jahr im Künstlerhaus in Salzburg gezeigt.