Nach dem Verlust beginnt das Leben neu
Ada hat nach dem Selbstmord ihres Freundes auch als Malerin gerade mit ganz neuen Bildern begonnen, als plötzlich drei lebhafte Kinder und ihr Jugendfreund Jonas in ihr Leben eindringen. Ihre Mutter Martha musste es verwinden, dass ihr Mann gemeinsam mit seinem kurdischen Freund Vedat spurlos im Ararat-Gebirge verschwand. Seitdem trifft sie sich einmal im Jahr mit Vedats Frau Lale, um sich gemeinsam ihrer Männer zu erinnern, auch wenn sie keinen Ort haben, um zu trauern.
Lilofee, die Tante, hatte als junges Mädchen in den Bergen einen Kriegsgefangenen versteckt und musste mitansehen, wie er, ihre große Liebe, verraten und verschleppt wurde. Nie wird sie das vergessen können, aber sie rächt sich. Barbara Frischmuth erzählt klug und mit der nur ihr eigenen souveränen Leichtigkeit, die das Unerträgliche nie vergessen lässt, wie jede dieser Frauen es lernen muss, im Jetzt zu leben und Liebe wieder zuzulassen.
„Eine der gefährlichsten Fragen ist: Was wäre gewesen, wenn? Mit ihr fängt jegliches Erzählen an.“
Barbara Frischmuth
1941 in Altaussee (Steiermark) geboren, studierte Türkisch, Ungarisch und Orientalistik und ist seitdem freie Schriftstellerin. Seit einigen Jahren lebt sie wieder in Altaussee. Nach ihrem von der Kritik hochgelobten Debüt „Die Klosterschule“ (1968) und dem Roman „Das Verschwinden des Schattens in der Sonne“ (1973) wurde sie vor allem mit der zauberhaften und verspielten „Sternwieser-Trilogie“ (1976–1979) bekannt; der die „Demeter-Trilogie“ (1986–1990) folgte.
Neben Erzählungen und Essays erschienen zuletzt die Romane „Die Schrift des Freundes“ (1998), „Die Entschlüsselung“ (2001), „Der Sommer, in dem Anna verschwunden war“ (2004),“Vergiss Ägypten“ (2008) und „Woher wir kommen“ (2012) sowie die literarischen Gartentagebücher „Fingerkraut und Feenhandschuh“ (1999), „Löwenmaul und Irisschwert“ (2003) und „Marder, Rose, Fink und Laus“ (2007). Außerdem veröffentlichte sie das vergnügliche Buch über Tiere im Hausgebrauch „Die Kuh, der Koch, seine Geiß und ihr Liebhaber“ (2010).
Musikalisch begleitet wird die Lesung von zwei Künstlern aus Salzburg, der Sängerin Simone Klebel-Pergmann, die mit ihrer einfühlsamen, charismatischen Stimme zu den besonderen Interpretinnen der Worldmusic zählt und Bernie Rothauer, einem begnadeten Gitarristen und Percussionisten.
Freitag, 18. Jänner: Lesung Barbara Frischmuth
„Woher wir kommen“
Musik: Simone Pergmann (Gesang), Bernie Rothauer (Gitarre)
Beginn: 19:30 Uhr
Pfarrheim Bad Ischl
(Veranstalter: Bibliothek der Pfarre Bad Ischl und kfb)