Seit September 2011 wird der Bahnhof Attnang-Puchheim komplett umgebaut, um einen modernen regionalen Verkehrsknotenpunkt für die Pendler der Bezirke Gmunden und Vöcklabruck zu errichten. Das Land OÖ leistet mit 20% der Umbaukosten des Bahnhofs und 75% der Baukosten für den neuen Busterminal dabei einen erheblichen Beitrag zur Umsetzung dieser verkehrspolitischen Maßnahmen.
Nach dem Umbau wird Attnang-Puchheim als drittgrößter Bahnhof Oberösterreich über eine moderne sowie barrierefreie Bahnhofsanlage samt Busterminal verfügen. Dafür werden rund 54 Millionen Euro investiert. Damit wird der Bahnhof Attnang-Puchheim endlich den Ansprüchen einer modernen Bahn und seiner Bedeutung als Bahnknotenpunkt gerecht.
„Der Bahnhof Attnang-Puchheim ist ein Fixpunkt für den regionalen Nahverkehr und unverzichtbar für tausende PendlerInnen aus dem Süden des Bundeslandes“, verweisen der Grüne Klubobmann und regionale Abgeordnete der Grünen für das Hausruckviertel Gottfried Hirz sowie Anton Hüttmayr, der regionale Abgeordnete der VP für das Hausruckviertel, auf den Stellenwert des Bahnhofs mit täglich rund 8000 Fahrgästen.
Parkplatz-Not ist für Pendler nicht länger tragbar
In den letzten Monaten häuften sich allerdings die Beschwerden zahlreicher PendlerInnen über viel zu wenige Stellplätze am P& R Parkplatz. Eine durchgeführte Zählung seitens der ÖBB im Juni 2010 hat ergeben, dass im Bereich des Bahnhofs 456 offizielle Parkplätze für ÖV-Kunden vorhanden sind, womit damals das Auslangen gefunden wurde. Im Jahr 2012 kam es jedoch unter anderem durch die Angebotsverbesserung durch die Westbahn AG in Attnang-Puchheim wieder zu einer höherenAuslastung und damit einen Engpass an Park &Ride Plätzen. Durch den Neubau des Busterminals im Zuge des Umbaus des Bahnhofs hat sich die Situation der verfügbaren P&R Plätze nochmals verschärft.
Viele PendlerInnen beschweren sich, dass am Bahnhofsgelände bereits ab den frühen Morgenstunden kaum mehr freie Parkplätze zu finden sind, die Park & Ride-Anlage völlig ausgelastet ist und die umliegenden Straßen zugeparkt sind. Damit wird der Verkehr stark behindert und die Verkehrssicherheit verschlechtert.Es kann nicht sein, dass die PendlerInnen tagtäglich durch die Parkplatzsuche endlos Zeit vergeuden oder schließlich gleich mit dem Auto weiterfahren, weil sie auf der Suche nach einem Stellplatz womöglich auch noch ihren Zug verpassen“.
Anton Hüttmayr
Untragbare Parkplatz-Situation nicht länger hinnehmbar ‑Grüne forderten von ÖBB rasche Lösung
Um den PendlerInnen rasch und unbürokratisch zu helfen, haben sich die Grünen Ende 2012 an die ÖBB Infrastruktur AG gewandt, mit der Bitte, sich rasch dem Problem der unzureichenden Infrastruktur anzunehmen und eine pragmatische Lösung für die PendlerInnen zur Verfügung zu stellen. „Es gibt Flächen und damit eine Möglichkeit, die Parkplatzmisere zu lösen. Ich habe daher den ÖBB vorgeschlagen, etwaige „freie“ Flächen des Bahnhofsareals, zumindest während der Bauzeit, für die Baustellenarbeiter freizugeben, um so für eine erste Entlastung zu sorgen. Leider hat sich die ÖBB selbst noch nicht zu dieser Problematik geäußert oder auf unsere Anfrage reagiert“, so Hirz.
Um ihrer Forderung nochmals zu unterstreichen,und auch öffentlich Druck aufzubauen, haben die Grünen im Bezirk in den letzten Wochen mehrere Lokalaugenscheine am Bahnhof durchgeführt, um mit den verärgerten Pendler ins Gespräch zu kommen und über die Parkplatznot, ihre Anliegen und auch aktuelle Entwicklungen zu sprechen. Der Tenor war stets der gleiche: Die Parkplätze reichen nicht für alle PendlerInnen, Verantwortliche müssen endlich für Erweiterung der P&R Plätze sorgen!
Wer auf Öffentliche Verkehrsmittel umsteigen möchte, dem muss auch die Möglichkeit dafür gegeben werden. Dafür muss man sowohl den Ausbau des Buszubringersystems vorantreiben, für ausreichende Fahrradabstellplätze sorgen und auch zusätzliche Parkplätze schaffen. Es wird immer PendlerInnen geben, die auf das Auto angewiesen sind. Fakt ist aber, dass die Anzahl an Park and Ride-Plätzen in Attnang-Puchheim derzeit zu gering ist“ Gottfried Hirz
Grüne und ÖVP setzen mit gemeinsamer Landtags-Initiative nächsten Schritt zur Lösung der untragbaren Parkplatz-Situation am Bahnhof Attnang-Puchheim!
Nach Fertigstellung des Busterminals werden zwar zunehmend Alternativen zur Anfahrt mit dem eigenen PKW durch das zusätzliche Busangebot bestehen. Auch die geplante Erweiterung der Fahrradabstellanlagen soll vor allem für die Fahrgäste aus dem näheren Umfeld eine Alternative bieten und so zur Entschärfung der Kapazitätsprobleme beitragen.
„Der langfristige Erfolg der Investitionen in den Verkehrsknoten Attnang-Puchheim hängt ganz entscheidend von der Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger ab. Die Pendlerinnen und Pendler benötigen jedenfalls ausreichend Park & Ride-Plätze, um die steigenden Investitionen im Bahnangebot nutzen zu können“, so Hirz und Hüttmayr
Die Grünen und die ÖVP setzen daher jetzt mit einer gemeinsamen Landtags-Initiative den nächsten Schritt zur Lösung der Parkplatz-Situation am Bahnhof: Per Landtags-Antrag wird die Landesregierung aufgefordert, in Kooperation mit der Stadtgemeinde Attnang-Puchheim und den ÖBB im Zuge des derzeit in Umbau befindlichen Bahnhofs rasch eine Erweiterung der Park & Ride-Anlage zu prüfen und ergänzende Maßnahmen in die Wege zu leiten, um die derzeitige P & R Anlage zu entschärfen.
„Dabei sind dabei mehrere Variantendenkbar, es muss nur eine rasche Abhilfe gewährleistet sein. Neben dem Ausbau der Stellplätze an den Bahnhöfen Gmunden und Pinsdorf ist das eine verkehrspolitisch dringend notwendige Maßnahme“ rufen Hirz und HüttmayrLR Entholzer auf, gemeinsam mit der Gemeinde und den ÖBB rasch ein Projekt zur Erweiterung der P & R Anlage in Auftrag zu geben.
Wir wollen eine nachhaltige Verkehrsplanung. Es wäre eine vertane Möglichkeit, wenn jetzt der neue Bahnhof gebaut werden würde, ohne die aktuelle Parkplatz-Situation zu berücksichtigen und einen Ausbau der P&R Plätze herbeizuführen. Wir gehen davon aus, dass unser Antrag ein entsprechender Impuls zur Lösung des Problems ist!
Gottfried Hirz und Anton Hüttmayr