Es gibt noch eine alte Schmiede in Frankenburg, die genauso ausschaut, wie sie vor Jahrzehnten geschlossen wurde. Sie liegt direkt an der Frankenburger Landesstraße in Lessigen und ist voll eingerichtet. Man könnte meinen, der alte Schmied sei nur kurz weggegangen, doch die Esse ist seit 30 Jahren kalt.
Die heizt der Heimatverein Frankenburg am Sonntag, 22. September um 14 Uhr wieder an. Er lädt dazu ein, sich beim Schmied z’Lessigen ins vorige Jahrhundert zurückversetzen zu lassen. Der Rauch des Schmiedefeuers, der Geruch des heißen Eisens, der Wasserdampf beim Abkühlen und der Lärm der Schmiedehämmer erfüllen für einen Tag die alte Schmiede und lassen Erinnerungen wach werden.
Herbert Streicher und Franz Josef Zweimüller lassen sich gerne bei der Arbeit zuzusehen, wenn sie ihre Schmiedekunst für ein paar Stunden wieder ausführen. „Wir würden das gern öfter machen, denn es macht Spaß, das Eisen zu formen“, meint Streicher. „Doch dieses Handwerk ist heute nicht mehr gefragt“, räsoniert er. Also haben er und sein Kollege sofort zugesagt, bei der Heimatvereinsbesichtigung die Funken sprühen zu lassen und den Besuchern echtes altes Handwerk zu zeigen.
Mit „der alten Schmiede“ setzt der Frankenburger Heimatverein seine lokalhistorische Dokumentation alter Gewerbe und Berufe fort und lädt dazu ein, sich diese Gelegenheit lebendiger Geschichte bei kostenlosem Eintritt nicht entgehen zu lassen. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen die Goldhaubenfrauen in bewährter Manier.
Am Foto: Herbert Streicher und Franz Josef Zweimüller schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Foto: Wilhelm Frickh