Seit 2008 ist Gottlieb Bichler (85) aus Lenzing mit dem Roten Kreuz in ganz Europa auf Reisen. Wenn er von 19. bis 26. Dezember die Weihnachtsreise des Roten Kreuzes in die Steiermark unternimmt, ist das schon seine 15. „Betreute Reise“. Er schwärmt von jeder einzelnen – und ist zwischendurch immer wieder selbst mit dem Auto unterwegs.
Chalkidike in Griechenland war 2008 für Gottlieb Bichler die erste betreute Reise mit dem Roten Kreuz OÖ. Zum ersten Mal seit seine Frau mit Alzheimer-Krankheit ins Heim musste, war der rüstige Pensionist wieder unterwegs. Sein Hausarzt in Lenzing und die Sozialberatungsstelle hatten ihn auf diese Möglichkeit des sicheren Reisens aufmerksam gemacht. „Griechenland hat mir gleich gut gefallen.
Vor allem die liebe Betreuung hat es mir angetan“, erinnert sich Gottlieb Bichler. Seither war er schon 14 Mal mit dem Roten Kreuz auf großer Fahrt. So hat er Rhodos kennengelernt, Mallorca, Teneriffa, die Schweiz, Vorarlberg oder den Weißensee.
Ein Fixpunkt jedes Jahr ist für den rüstigen Pensionisten der Lenzing AG die Weihnachtsreise. Heuer geht es nach Ramsau in der Steiermark. „Soll ich alleine zuhause sitzen? So haben wir gemeinsam eine sehr schöne Weihnachtsfeier mit einem festlichen Programm rundherum“, freut sich Bichler jetzt schon auf die Fahrt mit dem Bus und die Weihnachtsfeiertage mit Gleichgesinnten. „Zu Weihnachten sind immer 25 bis 30 Personen mit dabei, wir organisieren eine Weihnachtsfeier mit der ganzen Gruppe, die Christmette, eine Kutschenfahrt im Schnee und vieles mehr“, erklärt Ingrid Sölkner, die Bezirkskoordinatorin von Betreutem Reisen des Roten Kreuzes im Bezirk Vöcklabruck.
salzi.aktuell — Nachrichten vom 26.11.2013
Wenn er nicht gerade krank ist, erzählt Gottlieb Bichler, ist er jeden Monat einmal unterwegs. Oft mit dem eigenen Auto in Österreich, oft auch mit Busgruppen und am liebsten mit dem Roten Kreuz. „Das Betreute Reisen wird für mich immer wichtiger, jetzt brauch ich auch schon hin und wieder Unterstützung“, sagt Bichler. Die bekommt er zu jeder Zeit durch geschulte Sanitäterinnen, Pflegerinnen und auch Ärztinnen und Ärzte bei den Reisen. „Für mich ist es so doch um einiges sicherer, unterwegs zu sein“, meint der Lenzinger.
„Bei unseren Reisen finden sich auch immer wieder Gruppen von Männern und Frauen, die gemeinsam etwas unternehmen und viel auch außerhalb der Programmpunkte unterwegs sind. Oft treffen sie sich dann bei der nächsten Reise wieder“, sagt Ingrid Sölkner. Die Betreuten Reisen des Roten Kreuzes bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein hohes Maß an Sicherheit: von Medikamentengabe angefangen über Rollstuhlbetreuung bis hin zu Verbandwechsel und Sauerstoffgabe oder spezieller persönlicher Betreuung der einzelnen Reisenden.
„Ich genieße meine Pension und die vielen Reisen in vollen Zügen“, sagt Gottlieb Bichler. Im Internet verfolgt er das Weltgeschehen jeden Tag, bucht auch selbst einmal seine Hotels im Internet und ist gerade dabei, eine Reise nach Russland zu planen. „Dafür suche ich noch eine Begleitung oder eine Betreuerin“, wünscht sich der Lenzinger. Am liebsten wäre es ihm gar, wenn er jemand findet, der gemeinsam mit ihm noch viele Reisen unternimmt.
„Gottlieb Bichler ist für uns auch immer wieder ein sehr wichtiger und wertvoller Teilnehmer“, erinnert sich Bezirkskoordinatorin Ingrid Sölkner an einige gemeinsame Reisen zurück. Denn er fotografiert immer sehr viel und hat am ende der Reise nicht nur eine Diaschau an seinem Laptop (den er immer mitnimmt) zusammengestellt, sondern manchmal auch für jeden Reiseteilnehmer eine CD mit allen Fotos gebrannt.
Reisecafe startet in Regauer Lauben
Um die Betreuten Reisen des Roten Kreuzes noch bekannter zu machen, veranstaltet das Rote Kreuz ab Jänner 2014 im Seniorenzentrum „Regauer Lauben“ alle drei Monate ein Reisecafe. Am 31. Jänner ist Start des ersten Reisecafes um 14 Uhr mit der Vorstellung des neuen Programms für 2014 und der Verteilung des Reisekataloges. Dabei kann sich jeder und jede, die an einer Reise mit dem Roten Kreuz interessiert sind, unverbindlich informieren.
„Im Jahr 2014 werden neben rund 35 Reisen in ganz Europa auch wieder Spezialreisen anbieten. So gibt es eine Reise für Trauernde und eine Fahrt für Demenzkranke und deren pflegende Angehörige“, erzählt Ingrid Sölkner. Termine für das Reisecafe in den Regauer Lauben sind 28. Februar 2014, 23. Mai 2014, 5. September 2014 und 5. Dezember 2014 jeweils ab 14 Uhr.
Und jetzt vor Weihnachten hat das Rote Kreuz noch eine ganz spezielle Geschenkidee parat: für die Betreuten Reisen gibt es spezielle Gutscheine in jeder Höhe, die in der „Reisewelt“ in Vöcklabruck und in Schwanenstadt gekauft werden können. „Wer seinen Lieben eine Reise mit Betreuung schenkt, macht doppelt Freude: einerseits ist es für die Beschenkten oft eine große Überraschung, weil sie sich selbst oft nicht mehr reisen trauen. Andererseits ist es auch ein gutes Gefühl für die Angehörigen, dass die Eltern oder Großeltern sicher wieder nach Hause kommen“, meint Rot-Kreuz-Bezirksgeschäftsleiter Mag. Gerald Schuster.
Nähere Informationen zu den Betreuten Reisen gibt es bei Ingrid Sölkner per Mail:
ingrid.soelkner@o.roteskreuz.at oder telefonisch unter 0664/8234348.