Seit dem Jahr 1961 werden die Todesfälle im Straßenverkehr statistisch erfasst. Nachdem im Jahr 2012 die bisher geringste Anzahl an Verkehrstoten seit Beginn der statistischen Erfassung zu verzeichnen war, ist im abgelaufenen Jahr 2013 die Zahl der Toten im Straßenverkehr wieder angestiegen.
Insgesamt waren 99 (2012: 93) getötete Personen bei 95 (2012: 86) Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang auf Oberösterreichs Straßen zu beklagen. „Jedes Unfallopfer im Straßenverkehr ist eines zu viel. Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen und Familien der Unfallopfer“, so Landesrat Entholzer, der ankündigt, die Maßnahmen des Landes Oberösterreich in Punkto Bewusstseinsbildung der Verkehrsteilnehmer im Jahr 2014 noch einmal zu intensivieren.
Im Vergleich zwischen den Bundesländern weist Oberösterreich hinter Niederösterreich (2013: 112 Personen) erneut die zweithöchste Anzahl an Todesopfern im Straßenverkehr auf. Erstmals seit 2006/2007 ist in Oberösterreich wieder eine Zunahme der Verkehrstoten zu verzeichnen. Bezogen auf die Länge des Straßennetzes liegt Oberösterreich mit Niederösterreich und Vorarlberg (3,8 Unfalltote / 1000 Straßenkilometer) weiter im unteren Bereich.
Bezirksvergleich: Gmunden (-4, Gesamt 5), Vöcklabruck (+1, Gesamt 9)
Der Vergleich der 18 Verwaltungsbezirke zeigt, dass in den Bezirken Braunau, Schärding und Wels-Land mit je 10 Personen die meisten Verkehrstoten zu beklagen waren. Im Vergleich zum Vorjahr gab es in den Bezirken Wels-Land (+9) und Schärding (+6) die größten Steigerungsraten. Im Bezirk Vöcklabruck eine Steigerung von 8 auf 9 Verkehrstote. Im Bezirk Ried/I. konnte der größte Rückgang bei den Verkehrstoten verzeichnet werden (-8) gefolgt von Steyr Land (-5) und Gmunden (-4).
Bei rund einem Drittel der tödlichen Unfälle ist zu hohe Geschwindigkeit und Überholen der Unfallauslöser. 22 % aller tödlichen Verkehrsunfälle gehen auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurück. An zweiter Stelle liegt Vorrangverletzung mit 20 %, gefolgt von Unachtsamkeit/Ablenkung mit rund 16 %.
Unterschieden nach Fahrzeugarten zeigt sich, dass der sinkende Trend bei PKW im Jahr 2013 anhält (2011: 62, 2012: 49, 2013: 42). Eine Zunahme der Todesopfer ist vor allem bei Fußgänger (2012–2013: +8), Fahrradfahrer (2012–2013: +4) und bei Motorradfahrer (2012–2013: +4) zu verzeichnen.
Senioren verunglücken überdurchschnittlich oft
Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren ist gegenüber dem Vorjahr wieder ein Rückgang von 3 Verkehrstoten zu verzeichnen. Die Senioren (>64 Jahre) gehören zu der Gruppe von Verkehrsteilnehmer, die überdurchschnittlich oft im Straßenverkehr tödlich verunfallen. Bei den Senior/innen ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg tödlich Verunglückter von 27 auf 36 Personen festzustellen. In der Gruppe der Kinder (0–14 Jahre) waren im Jahr 2013 zwei Todesopfer zu beklagen.
Unfälle mit Alkohol stagnieren
Nach den Lichtverhältnissen aufgeschlüsselt ergeben sich beim motorisierten Verkehr die meisten tödlichen Unfälle am Tag, bei den Fußgänger/innen ist die Gefahr, bei Dunkelheit zu verunglücken, höher — 14 der 19 tödlichen Fußgängerunfälle ereigneten sich bei Dunkelheit. Bei den tödlichen Verkehrsunfällen mit alkoholisierten Beteiligten ist mit 4,5 % der Anteil gegenüber 2012 annähernd gleich geblieben.
„Jedes Unfallopfer im Straßenverkehr ist eines zu viel. Vor allem im Bereich der Bewusstseinsbildung werden wir als Land Oberösterreich unsere Anstrengungen noch einmal erhöhen. Die Analyse der Unfallursachen zeigt, dass der Aufruf nach einem rücksichtsvollen und verantwortungsbewussten Fahrverhalten auch im Jahr 2014 höchste Priorität haben muss“, so Verkehrs-Landesrat Reinhold Entholzer.
Land setzt auf Drei-Säulen-Strategie
Das Verkehrs-Ressort des Landes Oberösterreich setzt auf eine Drei-Säulen Strategie zur Reduktion der Verkehrsunfälle: Einerseits werden dort, wo es notwendig ist, bauliche Maßnahmen ergriffen, um Unfallhäufungsstellen wirksam zu beseitigen. Insbesondere vor Kindergärten, Schulen und Horten hat das Verkehrs-Ressort des Landes Oberösterreich im Jahr 2013 einen Schwerpunkt gesetzt. Eine besonders wichtige Säule ist die Bewusstseinsbildung. Gemeinsam mit der Polizei wird damit bereits mit der Verkehrserziehung im Kindergartenalter begonnen.
Die Unfallbilanz 2013 zeigt klar, dass insbesondere bei den älteren Verkehrsteilnehmer zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Mit umfassenden Schulungsangeboten wurden hier bereits erste wichtige Schritte gesetzt. Die dritte Säule der Arbeit bildet die Kontrolle der Verkehrsteilnehmer. Unter anderem mit der kürzlich eröffneten LKW-Kontrollstation an der A8-Inntalautobahn bei Kematen kann hier auf modernste Technologie und eine hohe Effizienz der Maßnahmen verwiesen werden.
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